DEG Magazin Saison 2022/23 Ausgabe 3

42 Marian, eine leichte Frage zum Einstieg: Erinnerst Du Dich noch, warum Du in Düsseldorf Eisenfaust genannt worden bist? Die ewige Frage! Ich habe wirklich keine Ahnung, warum das so ist. Die Frage wurde mir schon ein paar Mal gestellt, aber eine Antwort habe ich immer noch nicht. So der Schlägertyp warst Du jetzt eigentlich nicht. Trotzdem warst Du in Düsseldorf ein Publikumsliebling. Ja, genau. Zur Eisenfaust müsste man die Fans von damals vielleicht noch mal befragen. Aber generell habe ich mich in Düsseldorf sehr wohl gefühlt. Das Miteinander mit Fans und Mannschaft war immer sehr nett. Vielleicht ist meine ruhigere Art bei den Anhängern gut angekommen oder auch die Art, wie ich Eishockey gespielt habe. Und: Ich lebe heute noch mit meiner Familie in Düsseldorf, Düsseldorf ist meine 2. Heimat geworden. Du hast in deiner Karriere erst in der Slowakei gespielt, dann in der deutschen Regionalliga und sogar in Frankreich. Wie kamst Du überhaupt nach Düsseldorf in die DEL? Das stimmt. Angefangen habe ich in Bratislava. Ich war da noch relativ jung und hatte eine blöde Zeit und zwei schwere Verletzungen hinter mir. Ich habe mir gleich zweimal die Schulter ausgekugelt und musste auch operiert werden. In Peißenberg in der deutschen Oberliga habe ich dann um Weihnachten 1999 herum angefangen. Aufgrund der Verletzungen hatte ich als Spieler ein bisschen den Anschluss verpasst und hatte es richtig schwer in einer ersten Mannschaft zu spielen. Ich war damals sogar so weit, dass ich überlegt habe mit dem Eishockey ganz aufzuhören. Aber beim TSV Peißenberg bekam ich eine Chance und hatte endlich wieder Spaß am Eishockey. Das war ein richtiger Neustart für mich! Die ganze Lebensart in Deutschland hat mir gut gefallen und damals sehr gut getan. Dann folgte ein kurzer Abstecher nach Straßburg in Frankreich und dann habe ich drei Jahre in Regensburg in der zweiten Liga gespielt. In meinem letzten Jahr dort hatten wir gute Chancen in die DEL aufzusteigen, sind aber an Duisburg gescheitert. Da hatte ich auch zum ersten Mal Kontakt mit der DEG. Wie das? Duisburg hatte seinen Kader in dieser Playoffserie mit vielen Spielern aus der DEL aufgefüllt, die zu dem Zeitpunkt selbst keine Playoffs mehr spielten und bereits in der Sommerpause waren. Da spielte ich plötzlich gegen Reimi und Sulzi (Patrick Reimer und Alexander Sulzer, Anm. d. Red.). Es war eine ganz enge Serie, leider sind wir trotzdem ausgeschieden. Aber am Ende bekam ich ein Angebot aus Düsseldorf und bin ja dann bis zu meinem Karriereende geblieben. Zu dem Zeitpunkt war Lance Nethery Manager? Genau. Lance war Manager und Don Jackson kam als neuer Trainer zu den Metro Stars. Hast Du noch Kontakt zu Lance Nethery? Nein. Ich habe noch mitbekommen, dass er in Duisburg gearbeitet hat. Aber danach haben sich unsere Wege getrennt. Viele Leute hatten mit ihm ihre Probleme und kamen mit seiner Art nicht klar. Er konnte zum Beispiel sehr sarkastisch sein. Ich bin allerdings immer gut mit Lance ausgekommen, er war ein „Typ“. Kannst Du Dich noch an deine Anfänge in Düsseldorf erinnern? Ihr seid ja direkt Vizemeister geworden! Ich wollte mich unbedingt beweisen in der neuen Mannschaft, in den neuen Stadien und in der für mich absolut neuen Liga. Ich wollte wichtig für die Mannschaft sein. Unser erstes Testspiel in dieser Konstellation ist mir sehr im Gedächtnis geblieben: Das Team war noch überhaupt nicht komplett, unser allererstes Vorbereitungsspiel fand dann auch direkt in Köln in der großen Kölnarena statt. Wir hatten zu dem Spiel nur fünf Verteidiger. Die Ferraros sind am selben Tag erst in Deutschland gelandet und standen nachmittags schon auf dem Eis. Die hatten noch keine Minute für dieses Team gespielt und haben von Anfang an angepackt und sogar diverse Taschen getragen. Dieser Spirit vom ersten Vorbereitungsspiel hat uns durch die ganze Spielzeit getragen. Wir haben wirklich zusammengehalten und auf dem Eis füreinander gefightet. Gegen Berlin haben wir nur mit drei Reihen gespielt, nach der Serie gegen Köln im Halbfinale waren wir wirklich platt – und haben trotzdem nicht aufgegeben. Fast genauso wichtig: Wie ging das Testspiel gegen Köln aus? Wir haben mit fünf Verteidigern angefangen und Mike Pellegrims hat in den ersten fünf Mi- „DIESER SPIRIT HAT UNS DURCH DIE GANZE SAISON GETRAGEN!“. WAS MACHT EIGENTLICH...

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