DEG Magazin Saison 2022/23 Ausgabe 3

Hoodies unter sich: DEG Magazin trifft Daniel Thioune Info Kasten: Daniel Thioune, geboren am 21. Juli 1974 in der Nähe von Osnabrück. Aktive Spieler-Karriere beim VfL Osnabrück, VfB Lübeck und LR/Rot-Weiß Ahlen. 126 Spiele in der 2. Liga (24 Tore). Stationen als Cheftrainer: VfL Osnabrück (Aufstieg in die 2. Liga), Hamburger SV und seit dem 8. Februar 2022 Fortuna Düsseldorf. Im November 2022 war Thioune mit seinem Team nach zahlreichen Siegen auf Tuchfühlung mit der Tabellenspitze der 2. Liga. Gerne und oft gesehener Gast im Stadion. Daniel Thioune. 38 liegt sicher auch daran, wie die Spieler in der jeweiligen Sportart sozialisiert werden. Das ist der wohl größte Unterschied. Sehen Sie als professioneller Fußball-Trainer ein Eishockey-Spiel anders als ein normaler Fan? Erkennt man Dinge wie Körpersprache oder strukturelle Aspekte auch ohne Eishockey-Fachmann zu sein, einfach weil man Erfahrung in der Analyse von Spielen und Mannschaften hat? Das ist unterschiedlich. Wenn ich Eishockey im Fernsehen schaue, dann ausschließlich als reiner Konsument. Auch deshalb, weil ich nur diesen kleinen TV-Ausschnitt zur Verfügung habe. Dort sieht man oft nur den puckführenden Spieler oder die Abwehrsituation. Im Stadion habe ich dagegen ein ganzheitliches Bild. Da kann ich sehen, wie Angriffe entstehen, wie und vor allem zu welchem Zeitpunkt gewechselt wird. Welche Reihe spielt gegen welche Reihe des Gegners und warum? Das sind Aspekte, die für mich sehr interessant sind und wo ich genauer hinsehe. Auch das taktische Verhalten in Unterzahl oder Überzahl schaue ich mir im Eishockey gerne an und versuche, daraus etwas mitzunehmen. Wie werden dabei Angriffe aufgebaut, wie die Verteidigung organisiert? Da bin ich in der Analyse vielleicht nicht “nur” ein normaler Konsument. Sieht man als fachfremder Trainer, ob ein Spieler oder ein Team gut drauf ist? Für Details bin ich zu weit weg. Aber die Aggressivität eines Spielers und die Intensität seines Spiels kann man schon erkennen. Dagegen finde ich das Analysieren der Körpersprache eines Eishockeyspielers wegen der dicken Ausrüstung oft schwierig. Würde Ihnen der fachliche Austausch mit einem DEG-Trainer Spaß machen? Bestimmt. Wobei ich Roger Hansson noch nicht getroffen habe. Vor einigen Wochen habe ich bei einer Fußballtrainer-Tagung aber Harold Kreis kennengelernt. Er hat über Team- und Menschenführung referiert. Bei der Gelegenheit haben wir auch kurz gesprochen und über Themen wie Leadership diskutiert. So ein Austausch ist eigentlich immer fruchtbar. Da können Sportarten voneinander lernen. Bei einzelnen Situationen auf dem Platz sind die Unterschiede in den Sportarten natürlich immens, im großen Zusammenhängen können sich die einzelnen Disziplinen aber gegenseitig etwas geben. Dabei kann man voneinander lernen, darf aber auch nicht alles vergleichen. Beispielsweise ist die Belastungssteuerung im Fußball und im Eishockey durch die unterschiedlichen Wechsel völlig unterschiedlich. Danke für diese Einblicke! Zum Schluss noch eben fünf oder acht schnelle Fragen. Bereit? Absolut. Ein Eishockey-Spieler schießt, dabei zerbricht der Puck in zwei Hälften. Die eine fliegt auf die Tribüne, die andere ins Tor. Zählt der Treffer? ...Ich würde sagen ja. Lustigerweise gibt es dafür noch gar keine Regel. Wenn Fortuna eine Band wäre, was wäre Ihre Position bei welcher Art von Musik? Ganz klar. Leadsänger. Und das grundsätzlich bei allem, was ich laut mitsingen kann. Ich lege mich da nicht fest. Stark. St. Pauli oder HSV? Ich war HSV-Trainer, also ist die Antwort klar: HSV. Wie ist der Plural von Zwieback? Vielleicht... Zwiebäcke? Wissen wir auch nicht. Sie haben am 21. Juli und damit am selben Tag Geburtstag wie Schriftsteller Ernest Hemingway und Skispringer Jens Weißpflog. Was macht das mit Ihnen? Insgesamt nicht viel. Ich fühle mich aber dem Skispringen näher. Und am selben Tag wie Dressur-Reiterin IsabelleWerth. Auch das habe ich früher sogar manchmal geschaut. Da gibt es aber keinen Puck und keinen Ball. Wer oder was war Ihr erstes Kuscheltier? Klassisch. Ein Bär. Name? Vom Bär? Bär. Schön. Daniel Thioune, wir bedanken uns für das Gespräch! DAS BESONDERE INTERVIEW...

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