DEG Magazin Saison 2022/23 Ausgabe 3

13 Stjernen Hockey nach Norwegen zurück, später ging es dann wieder nach Schweden, wo ich zweimal in die erste Liga aufgestiegen bin. Du hast später in Finnland für einen Verein namens KooKoo gespielt. Das klingt wie ein lustiges Brettspiel mit Hüpftieren. Ja, das mag so sein. Das ist aber der Spitzname des Teams, das komplett übrigens “Kouvolan Edustuskiekko” heißt. Dann doch lieber KooKoo, oder? Nach diesen Stationen in Norwegen, Schweden und Finnland war München der erste Club außerhalb Skandinaviens. Wie war die Umstellung für Dich? Für mich zunächst sehr groß. Ich hatte bis dahin bei allen Stationen nur für Clubs in kleinen Städten gespielt. Die hatten maximal 150.000 Einwohner, alles war überschaubar. Dann kam ich nach München und dort waren es plötzlich 1,5 Millionen Menschen auf engem Raum. Das sind schon eine Menge Leute. Zunächst habe ich das nicht so gemocht, mich dann aber daran gewöhnt und das immer mehr schätzen gelernt. Würdest Du Dich generell eher als Großstadt-, Kleinstadt- oder Landmenschen beschreiben? Ich war viele Jahre eher ein Kleinstadtmensch. Aber jetzt in Düsseldorf oder vorher in München finde ich es super, die Möglichkeiten einer großen Stadt nutzen zu können. Alles, was Du brauchst und was Du machen möchtest, kannst Du machen. An jedem Tag der Woche. In meiner Heimatstadt leben nur 15.000 Menschen, da ist Vieles nicht möglich. Deshalb mag ich die Rahmenbedingungen einer Großstadt mittlerweile sehr. Ich würde mich also jetzt durchaus als Großstadtmenschen bezeichnen. Welch Hobbys hast Du außerhalb des Eishockeys? Ich spiele allgemein gerne Ballspiele. PaddelTennis, echtes Tennis und Golf beispielsweise. Paddel-Tennis haben wir hier in Düsseldorf mit dem Team schon zweimal gespielt. Da gibt es eine Halle in Rath. Und bevor Ihr fragt: Gogulla ist dabei nicht der beste Spieler von uns. Eher Victor Svensson. Irgendwie können alle Schweden gut Paddel-Tennis. Was ist eigentlich mit dem legendären Tischtennis-Duell Haukeland gegen Gogulla? Gibt es etwas Neues? Neulich hat Philip mich sogar mal geschlagen. Jetzt hat er anscheinend Angst vor mir, denn er geht mir für die Revanche aus demWeg Wie kam dann im Frühjahr 2022 der Kontakt zur DEG zustande? Niki Mondt hat sich im Februar 2022 das erste Mal gemeldet. Ich habe mir aber zunächst alles offengehalten, weil ich mich immer gerne erst spät festlege. Generell mag ich Entscheidungen über meine Zukunft nicht. “Ich liebe diesen Druck der Ungewissheit!” Da sind Spieler wirklich unterschiedlich. Manche können schon im November nicht mehr ruhig schlafen, wenn sie ab nächsten August noch keinen Vertrag haben, andere sehen das so locker wie Du. Von den Ersteren bin ich das genaue Gegenteil. Manche Jungs benötigen diese Sicherheit und wollen den Druck nicht, sich in jedem Spiel für einen neuen Vertrag empfehlen zu müssen. Das hemmt sie. Ich aber liebe diesen Druck der Ungewissheit! Dass ich lange nicht weiß, wie es weitergeht. Dass mein nächster Vertrag nur an mir liegt und an niemand anderem. So etwas spornt mich an. In den länger laufenden Gesprächen mit Niki und der DEG hatte ich den Eindruck, dass der Club und die Verantwortlichen mich unbedingt haben wollten. Sie sind trotz meines Zögerns hartnäckig geblieben. Bei Gesprächen mit anderen Clubs war das nicht immer so. Zudem haben mir die Pläne und Visionen der DEG gefallen haben. Dazu kommt, dass Düsseldorf einer der großen Eishockey-Standorte in Deutschland ist. Das alles zusammen genommen hat für mich letztendlich den Ausschlag für Düsseldorf gegeben. Ich habe es nicht bereut. Es macht Spaß, hier zu spielen! Wir hatten bei der DEG ja schon einige Norweger. Tore Vikingstad, Trond Magnussen – kommen beide übrigens demnächst bei DEG-Heimspielen vorbei! – Tommy Jakobsen, Kenny Olimb, Andreas Martinsen, Johannes Johannesen... Die kenn ich natürlich alle. Mit Andreas Martinsen bin ich befreundet, er war lange Zeit mein Zimmergenosse bei der Nationalmannschaft. Jetzt ist das übrigens Johannes, der gerade in Schweden spielt. Mit einigen von ihnen habe ich vor meinem Wechsel nach Düsseldorf über die Stadt und den Club gesprochen, übrigens auch mit Kenny Olimb. Alle hatten viel Gutes zu erzählen. Das hat mich gefreut und auch noch einmal bestärkt. Hast Du mittlerweile einen Lieblingsort in Düsseldorf? Ich mag den ganzen Bereich um Oberkassel. Den Belsenplatz und dieses Areal. Da in der Gegend wohne ich auch. Das ist die falsche, die linke, die Kölner Rheinseite. Das ist Dir schon klar, oder? Das wusste ich nicht, ich mag es trotzdem. Vor vielen Spielen gehe ich oft ins Cafe Muggel auf der Dominikaner Straße. Gibt es da ein spezielles Gewinner-Dinner? Das nicht, aber ein gutes “englisches Frühstück”. So mit Eiern, Speck und Bohnen. Das ist so eine kleine Tradition von mir. Noch einmal zurück zu Deinem Transfer. Manche Beobachter haben sich damals gewundert, dass München Dich gehen lässt bzw. Mathias Niederberger verpflichtet hat. Ich glaube, dieser von Euch angesprochene Wechsel ist sehr früh in der Saison beschlossen worden. Das ist mittlerweile üblich im Eishockey. Ich mag dieses System aber nicht so sehr. Bei sehr frühen Verträgen liegt der Druck auf dem Spieler, sehr früh in der Saison sehr gut sein zu müssen. Die ersten 15 Spiele sind dann zu wichtig. Es gibt aber Typen, die Spätstarter sind und erst später oder sogar erst in den Playoffs ihre wahre Stärke zeigen. Dann sind aber bei vielen Clubs schon viele Plätze belegt. Andere Spieler unterschreiben früh Verträge, sind dann aber nicht mehr so konzentriert, weil sie eben abgesichert sind. Das ist aber nicht nur in Deutschland so, in Finnland oder Schweden ist es ähnlich. Was wäre die Alternative? Vielleicht sollte es ein bestimmtes Datum geben, ab wann Vereine und Spieler Gespräche führen und Verträge machen dürfen. Vielleicht der 1. Februar oder der 1. März. Wobei ich unHenrik geht jedes Jahr mit seinem Vater Thor wandern. HENRIK HAUKELAND

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